Doch alle diese Satelliten haben stille Begleiter bzw. bekommen immer mehr davon. Nämlich in Form von unzähligen Trümmerteilen, die aus verschiedensten Kollisionen stammen, die im Erdorbit stattfanden. Das Problem: Diese Schrottteile haben sehr hohe Relativgeschwindigkeiten (bis über 50.000 km/h), so dass schon ein kleines Teilchen ausreicht, um einen Satelliten zu schädigen oder gar vollständig zu zerstören. Die Internationale Raumstation (ISS) musste wegen dieses Weltraumschrottes bereits mehrmals ausweichen und auch schon komplett evakuiert werden.
Doch woher kommen diese massenhaften Schrottteile, wie viele kommen in welcher Größe vor und wie hoch ist ihr Gefährdungspotential? Gar eine tickende Zeitbombe? Und vor allem: was kann man gegen diese Art der Umweltverschmutzung eigentlich tun?
abenteuer-sterne.de sprach darüber mit Dr.-Ing. Carsten Wiedemann, Gruppenleiter für das Thema Weltraumschrott am Institut für Raumfahrtsysteme an der TU Braunschweig.
abenteuer-sterne.de: Herr Wiedemann, wie gefährdet sind Satelliten durch Weltraumschrott?
Kennt man denn die Gesamtmenge des Weltraumschrottes?
Die großen Partikel sind aber die problematischeren, oder?
Wie ermitteln Sie denn diese Menge und insbesondere die der Mikroteilchen?
Gab es denn bislang überhaupt schwerwiegendere Kollisionen?
Ist die große Menge an Weltraumschrott eine tickende Zeitbombe?
Und was kann man tun?
Das Interview führte Manuel Philipp (Dipl. Ing. FH)
für abenteuer-sterne.de
Hinweise zum Beitragsfoto: Das Foto oben zeigt eine künstlerische Darstellung der Verteilung des Weltraummülls um die Erde. Dieser reicht von kleinsten Teilchen im Mikrometer-Bereich bis hin zu kühlschrankgroßen Brocken. Insgesamt befinden sich Billionen von Schrottteilchen im Erdorbit.
Hier gibt es ein Video, das in einem ästhetischen verfremdeten Zeitraffer visualisiert, wie sich im Laufe der Jahrzehnte der Weltraummüll um die Erde vergrößert ha: ► VIDEO Weltraumschrott Entwicklung