Sie wollen die Milchstraße mitsamt Sternbildern kennenlernen? abenteuer-sterne.de ermöglicht’s …
Die komplette Milchstraße als 360-Grad-Panorama inkl. der wichtigsten Sternbilder und stellaren Objekten des gesamten nördlichen und südlichen Sternenhimmels mit einer Auflösung von 18 Millionen Pixeln. Da sich unsere Erde mitsamt dem Sonnensystem etwa in der Mitte eines Spiralarmes unserer Scheiben-Galaxie befindet (jeder dieser Spiralarme besteht aus zig Milliarden leuchtender Sterne), zeigt das Foto folglich den Ringsum-Blick innerhalb der Scheibenebene. Wir sehen sowohl aus der Scheibenebene heraus, als auch parallel durch die Ebene hindurch. Dabei sehen wir die einzelnen Spiralarme, die sich für uns perspektivisch zu einem einzigen, leuchtenden Band am Himmel überlagern. Dieses Band nennen wir Milchstraße bzw. Band der Milchstrasse. Aus unserer Perspektive erscheint uns dieses Band wie ein geschlossener Ring um die ganze Erde herum. Im Frühjahr sehen wir schräg nach oben und im Herbst schräg nach unten aus diesem Ring heraus. Im Sommer blicken wir hingegen genau in den Ring und zwar in Richtung Zentrum der Galaxie (im Panorama die Bildmitte und links der Bildmitte) und im Winter genau in die dem Zentrum entgegengesetzte Richtung (das entspricht im Panotrama dem Bereich des linksn und rechten Bildrandes). Klappt man nun diese beiden Himmelskugelhälften (Nord- und Südhimmel) mitsamt dem Milchstrassen-Band auf, drückt sie flach und richtet das Band dann noch horizontal aus, erhält man das oben gezeigte Panorama. Auf der Nordhabekugel sehen wir den Teil zwischen Skorpion und Großer Hund nicht. Dieen Teil sieht man nur auf der Südhalbkugel.
Unsere Galaxie enthält etwa 200 Milliarden Sterne. Doch obwohl das Panorama diese Mengen zu zeigen scheint, sind tatsächlich weniger als 0,0001% auf dem Foto zu sehen. Mit freiem Auge, statt mit Kamera plus Langzeitbelichtung, sehen wir nur etwa 6000 Sterne am gesamten Nachthimmel. Doch nicht genug von Unsichtbarem! Denn ebenso nicht zu sehen (außer mit den größten Teleskopen der Welt) sind die Milliarden Planeten, die es alleine in unserer Galaxie gibt. Faszination pur!
Fotografisch aus insgesamt 1200 Einzelbildern erstellt hat das Panorama der Astrofotograf Serge Brunier in Zusammenarbeit mit der ESO (European Southern Observatory). Zum Einsatz kam dabei eine Nikon D3 Digitalkamera (50mm Linse, f 5.6). Aufnahmeorte waren für den Südhimmel die Atacama-Wüste und die Kanarischen Inseln für den Nordhimmel.
Editierung des Fotos (Sternbilder/Objekte) durch abenteuer-sterne.de
Das Zentrum unserer Milchstraße: hochaufgelöst mit 340 Millionen Pixeln, fotografiert über dem Paranal in Chile, einem der besten Beobachtungspunkte der Welt mit herausragender Himmelsqualität, von Stéphane Guisard (Astrofotograf und angestellter Ingenieur der ESO). Das Panorama zeigt den 34 mal 20 Grad großen Bereich vom Sternbild Schützen (links unten) bis hinauf zur nördlichen Schere des Skorpions mit den herrlich leuchtenden Emissions- und Reflexionsnebeln um die dortigen Sterne (rechts oben im Bild). Insbesondere Antares (M-Überriese) und rho Ophiuchi lassen dort das Gas und den Staub intensiv in blau, gelb und rot erscheinen. Etwas links davon zeigen sich undurchsichtige Molekülwolken in Form filigraner Dunkelnebel. Und diagonal von links oben zieht sich das prächtige Staubband der Milchstraße. Anmutend leuchten aus ihm die rötlichen Nebel wie bspw. der Lagunennebel (M8), der Trifidnebel (M20) oder auch NGC 6357 und NGC 6334. Allesamt Stern-Entstehungsgebiete. Das dichte Staubband verwehrt uns allerdings den direkten Blick ins galaktische Zentrum, das sich im Bild schräg unterhalb des Pfeifennebels befindet. Das Panorama zeigt neben einigen offenen Sternhaufen (z.B. M6, M7, M21 und M23) auch viele Kugelsternhaufen – allen voran M4 und M80 bei Antares sowie M19 (in der Nähe von Theta Serpentis). Links oben ist gerade noch die Kleine Sagittarius-Wolke (M24) zu sehen. Wobei das eigentlich keine Sternwolke ist, die wir dort leuchten sehen, sondern ein Loch im Staubband, durch das die Sterne des nächsten, dahinterliegenden Spiralarms der Milchstraße funkeln.
Der Fotograf fertigte das Panorama vom Zentrum der Galaxie aus einem Mosaik an, das aus 52 Teilflächen mit insgesamt 1200 Einzelbildern besteht. Zum Einsatz kam ein 10cm-Takahashi FSQ106ED f/3.6-Teleskop mit einer SBIG STL-CCD-Kamera auf einer NJP160-Montierung. (Quelle: ESO/S. Guisard
Das Bild wurde von abenteuer-sterne.de editiert. Bildquelle: ESO/S. Guisard.
Klick auf zeigt alle Sternbilder an
Serge Brunier packte zu seinem fantastischen Milchstraßen-Panorama noch einen oben drauf. Denn die 1200 Einzelaufnahmen, die seine Digitalkamera mit insgesamt 120 Stunden Belichtungszeit vom gesamtem Nachthimmel schoss, wurden mithilfe des Franzosen Frédéric Tapissier zu einem unglaublich genialen, interaktiven 360 Grad Panorama der Milchstraße (360° VR Image) vereint.
Die Qualität des Panoramas ist so gut, dass sogar viele sehr leuchtschwache, kleine Objekte am interaktiven Sternenhimmel ausgemacht werden können (so u.a. viele Kugelsternhaufen und offene Sternhaufen, Galaxien wie M81 und M82 oder auch die Whirlpool-Galaxie, ja sogar der Hantelnebel). Faszinierend sind zudem die vielen, riesigen, zumeist schwach rot leuchtenden Emissions- und Reflexionsnebel – also Sternentstehungs-Gebiete.
Geradezu genial: Bei Klick auf das kleine „i“ bei den Panorama-Steuerungs-Buttons werden Sternbilder und stellare Objekte eingeblendet. Sogar die Ekliptik (Bahn auf der von der Erde aus betrachtet Sonne und Planeten über den Himmel ziehen) ist eingezeichnet. Unten links zeigt eine interaktive Grafik, wohin in die Scheibenebene unserer Galaxie der Blick gerade fällt. Der gesamte Durchmesser der Scheibe beträgt übrigens 150.000 Lichtjahre. Das sind 1.400.000.000.000.000.000 Kilometer.
Auf diese Art den gesamten Himmel erkunden zu können, ist eine Offenbarung. Abenteuer-sterne.de sagt ausdrücklich Dankeschön an Herrn Brunier für diese tolle Arbeit! Und wer noch genauer lesen will, auf welche Weise das Milchstraßen-Panorama die Wirklichkeit abbildet, der soll ganz oben die „Infos zum Panorama“ lesen.