Dies ist der aktuelle Sternenhimmel für Juni 2019 über Bayern. Neben Daten zu Sonne, Mond, Planeten und Sternschnuppen-Schwärmen über Bayern zeigen wir Ihnen hier auch die aktuellen Sternbilder über Bayern, die im Juni am Sternenhimmel zu sehen sind.
Die Karte zeigt den Sternenhimmel, wie er zu oben angegebenen Zeit zu sehen ist. Entlang der „Ekliptik“ bewegen sich von der Erde aus gesehen alle Planeten (sowie Mond und Sonne). Eingetragen sind nur die mit bloßem Auge sichtbaren; also Venus, Jupiter, Saturn und Mars. Der gleiche Sternenhimmel zeigt sich am Monatsanfang 1 Stunde später als angegeben. Am Monatsende 1 Stunde früher als angegeben.
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Im Juni sind die Nächte am kürzesten und somit ist es nur zwischen Mitternacht und ca. 3 Uhr morgens so richtig dunkel. Doch keine Sorge: Ab etwa 23 Uhr funkeln auch schon genug Sterne und Sternbilder am Firmament. Hoch über unseren Köpfen stehen der Bärenhüter (Bootes) und Herkules. Östlich neben ihm leuchtet uns die sehr helle Wega entgegen, die zusammen mit ein paar weiteren Sternen das Sternbild Leier aufspannt. Südlich von Herkules hat es sich der Schlangenträger bequem gemacht – ein riesiges Sternbild, das jedoch nicht so leicht zu erkennen ist. Und südwestlich des Bärenhüters, mit seinem hellen Stern Arktur, steht das Sternbild Jungfrau, das den hellen Stern Spica beinhaltet. Tief am Südhorizont zeigt sich der herrliche Skorpion und Richtung Ende Juni dann links davon auch schon der wunderbare Schütze, der aussieht, wie eine riesige Teekanne mit Deckel. Etwa 45° über dem südöstlichen Horizont ist jetzt auch das markante Sternbild Schwan wunderbar zu sehen. Entlang des Halses des am Himmel mit weit ausgestreckten Flügeln fliegenden Tieres erstreckt sich das zarte Milchstraßenband. Es reicht von Kassiopeia am Nordhorizont, entlang des Schwans, bis südlich zum Schützen und Skorpion und besteht aus Abermillionen Sternen. Ein atemberaubender und prächtiger Anblick.
Da wir bei unseren Führungen immer wieder gefragt werden, wann man sein „Sternzeichen“ am Nacht-Himmel sehen kann, haben wir für Sie nachfolgend eine entsprechende Liste zusammengestellt. Am Himmel gibt es insgesamt 88 Sternbilder. 13 davon liegen in einem etwa 20 Grad breiten Streifen um die sogenannte Ekliptik. (Die Ekliptik ist die von der Erde aus gesehen scheinbare Bahn von Sonne, Mond und Planeten über das Himmelszelt). Diesen „Streifen“ um die Ekliptik nennt man Tierkreis (oder auch Zodiak). Neben den 12 Tierkreissternbildern (bei den Astrologen „Sternzeichen“ genannt) ist auch das Sternbild Schlangenträger ein Teil dieses Streifens und somit haben wir es mit insgesamt 13 Sternbildern zu tun, die entlang der Ekliptik liegen.
Die nachfolgende Liste gibt an, zu welchem Zeitpunkt (jeweils um Mitternacht herum) das jeweilige Tierkreissternbild (bei den Astrologen „Sternzeichen“ genannt) seinen jeweils höchsten Punkt genau über dem Südhorizont am Nacht-Himmel erreicht.
• Zwillinge: Anfang Januar (07.01.)
• Krebs: Anfang Februar (01.02.)
• Löwe: Anfang März (05.03.)
• Jungfrau: Anfang April (05.04.)
• Waage: Anfang Mai (09.05.)
• Skorpion: Ende Mai (30.05.)
• Schlangenträger: Anfang Juni (05.06.)
• Schütze: Anfang Juli (05.06.)
• Steinbock: Anfang August (08.08.)
• Wassermann: Anfang September (01.09.)
• Fische: Ende September (30.09.)
• Widder: Ende Oktober (26.10.)
• Stier: Anfang Dezember (30.11.)
Wann jeweils (von der Erde aus betrachtet) die Sonne in diesen Tierkreissternbildern steht, lesen Sie weiter unten auf dieser Seite; nämlich unter Punkt V.
Im Monat Juni weist uns der Mond den Blick zu Jupiter und Saturn. Um etwa 23.30 Uhr steht der Mond am 16. Juni knapp links oberhalb von Jupiter (etwas anderthalb Handbreit über dem südlichen Horizont). Am 18. Juni (etwa eine handbreit über dem Südost-Horizont) rechts neben dem Saturn. So sind die beiden Planeten sicher zu finden und auseinanderzuhalten. Wer den Mars nochmals sehen will, dem sei der Abend des 5. Juni empfohlen: Eine knappe Handbreit über dem nordwestlichen Horizont steht die sehr schmale Sichel des Mondes links vom Mars. Und wer Herausforderungen mag, der kann sich im Juni daran machen, unseren innrersten Planeten, Merkur, aufzuspüren. Ein Fernglas ist dabei hilfreich, weil sich der schwache helle Lichtpunkt nur sehr mäßig vom abendlichen Dämmerungshimmel am Horizont abhebt. Etwa 45 min nach Sonnenuntergang lohnt sich die Pirsch. Größte Chancen zur Sichtung von Merkur hat man Mitte Juni, weil er da am höchsten über dem nordwestlichen Horizont steht (wenn auch nur maximal etwa eine Handbreit). Etwas problematisch im Juni sind die eigentlich nicht vorhandenen dunklen Nächte. Ehe die Nacht so weit wäre, beginnt auch schon bald die Dämerung wieder (denn am 21.6. ist Sommersonnwende).
Im Juni erfreuen uns die sogenannten Juni-Bootiden. Sie entstehen aus den Hinterlassenschaften des Kometen 7P/Pons-Winnecke, die beim Eintritt in unsere Erdatmosphäre dann zu Leuchtspuren und damit Sternschnuppen führen. Der Strom ist allerdings sehr variable und letztlich muss man sich überraschen lassen, ob man pro Stunde ein paar wenige Stück oder vielleicht bis zu etwa zwei Dutzend sehen kann. Voraussetzung ist natürlich stezts ein dunkler, klarer Himmel. Das Maximum der Juni-Bootiden ist sehr „verschmiert“. Der Höhepunkt wird für die Nacht vom 27. auf den 28 Juni zu Mitternacht erwartet. Da stört der Mond noch nicht, weil dieser erst rund 1,5h später am Ostzhorizont aufgeht. Der scheinbare Entspringungsort am Himmel ist etwa eine Handbreit oebrhalb des Sternbildes Bootes (= Bärenhüter=). Dort aus deisem Atrteal am Himmel scheinen die mit nur rund 65.000 km/h schnell fligeneden Sternschnuppen herauszufliegen. Es lohnt sich also, gegen Ende Juni um Mitternacht herum mal in den Nachthimmel zu sehen. Vielleicht haben Sie ja noch ein paar bisher unerfüllte Wünsche …
[Berücksichtigt sind alle mit freiem Auge sichtbaren Planeten unseres Sonnensystems. Abbildungen nicht maßstabsgerecht]
Die Sonne, der Mond und alle Planeten unseres Sonnensystems bewegen sich von der Erde aus betrachtet entlang eines schmalen Streifens am Himmel. Diesen Streifen nennt man Ekliptik. Bis auf einige zeitlich begrenzte Ausnahmen (Stichwort: Rückläufigkeit der äußeren Planeten) bewegt sich dabei alles immer stets von West nach Ost über den Himmel. Obwohl es Nacht für Nacht von der Erde aus betrachtet so aussieht, als würden die äußeren Planeten (Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun) und auch der Mond auf ihrem Weg entlang der Ekliptik mitten durch die Sternbilder wandern, die auf der Ekliptik liegen, so ist der gesamte Sternenhintergrund extrem weit entfernt. Die Sternbilder entlang der Ekliptik nennt man Tierkreiszeichen.
Auf der nachstehenden Grafik sehen Sie immer für den aktuellen Monat, wo welcher Planet am Himmel steht und wann er in welcher Himmelsrichtung (klarer, dunkler Himmel vorausgesetzt) mit bloßem Auge zu sehen ist. Bei den erdnahen Planeten (Mars, Venus und Merkur) symbolisiert ein Pfeil auf der Ekliptik, wie sich die Planetenposition am Himmel im Laufe des aktuellen Monats verändert. Grundsätzlich gilt: Die beiden inneren Planeten (Venus und Merkur) sind wegen ihrer Nähe zur Sonne wenn überhaupt immer nur in der Abend- oder Morgendämmerung jeweils knapp über dem Horizont zu sehen. Die Venus steigt stets deutlich höher, als der Merkur (den man bei kleiner Horizonthöhe und viel Dunst ggf. nur mit dem Fernglas als kleines Lichtpünktchen erhaschen kann). Steht die helle Venus am östlichen Morgenhimmel, ist sie der Morgen-„Stern“. Steht sie am westlichen Abendhimmel, ist sie der Abend-„Stern“.
Jupiter im Juni:
Jupiter, der größte Planet unseres Sonnensystems, macht seinem namen im Juni alle Ehre. Denn er steht am 10. Juni (von der Erde aus gesehen) genau gegenüber der Sonne. Somit ist er nicht nur die gesamte Nacht über zu sehen, sondern auch noch sehr sehr hell bzw. am 10. Juni maximal hell. Seinen höchsten Stand über dem Südhorizont hat er Anfang des Monats gegen 2 Uhr nachts. Endes des Monats passiert dies bereits gegen kurz vor Mitternacht. Das einzige Problem in diesem Jahr: Jupiter steht nur sehr sehr wenig hoch am Himmel. Gerade einmal 18 Grad (auf Mitte Deutzschland bezogen) bzw. bezogen auf den Chiemgau/Rosenheim: 20 Grad. Also nur knapp 2 Handbreit. Im Teleskop oder Fernglas hat man somit leider oftmals nur eine verwaschene (wabernde) Scheibe ohne deutliche Konturen oder Details … Das wird erst nächstes Jahr dann wieder besser bzw. eigentlich erst so richtig ab 2021. Da erreicht er wieder Höhen von mehr rund 30° über dem Horizont.
Saturn im Juni:
Der schöne Ringplanet Saturn verfüht weiter seine Aufgangszeiten. Anfang Juni geht er am Osthorizont gegen Mitternacht auf. Ende Juni passiert das schon gegen 22 Uhr. Seine Höchststellung über dem Südhorizont verfrüht sich von anfangs 4 Uhr Uhr auf 2 Uhr. Doch leider geht es uns mit dem Saturn ähnlich wie mit Jupiter: Auch Saturn steht nur wenig hoch über dem Südhorizont. Nämlich auch nur 20 Grad. Auch das wird erst im Jahr 2020 (22 Grad Höhe) bzw. 2021 (25 Grad Höhe) wieder besser …
Mars im Juni:
Mit dem Mars geht es für dieses Saison nun wirklich endgültig zu Ende. Untergehen tut er am Westnordwest-Horizont in der Abenddämmerung und fällt damit eigentlich nicht mehr auf. Allenfalls am 5. Juni könnte man sein Glück versuchen, da einem an diesem Abend (gegen 22.30 Uhr) der Mond bzw. dessen schwache Sichel den Weg zum Mars weist. Schräg rechts unterhalb vom Mond, nur etwa 2 Grad hoch steht Mars über dem Westnordwest-Horizont. Viele Glück! 🙂
Venus im Juni:
Der Planet Venus mag sich uns im Juni leider kaum bis gar nicht zeigen. Stehen tut sie zwar über dem Nordost-Horizont und damit am Morgenhimmel. Allerdings nur etwa ein Grad hoch. Das ist leider zu wenig, um sie sinnvoll beoabchten zu können.
Merkur im Juni:
Der flinke Merkur lässt uns im Juni für etwa 3 Wochen am Abend-Dämmerungshimmel beobachten. Allerdings nur maximal etwa 5 Grad über dem nordwestlichen Horizont, also etwa eine Handbreit. Am besten gelingt diese, weil er da am höchsten steht, gegen Mitte des Montas. Ggf. ist dazu aber ein Fernglas notwendig, weil sich der nur schwache gelbliche Lichtpunkt etwas schwer am noch hellen Dämmerungshimmel abhebt. Für dieses Jahr stellt diese Abendsichtbarkeitsperiode sogar die längtste dar.
Uranus im Juni:
Uranus, der ferne Gasplanet, ist am Morgenhimmel um die Dämmerungszeit zu finden. Aber es reicht bei weitem nicht aus, um ihn mit bloßem Auge erspähen zu können.
Die Rotation der Erde um die eigene Achse ist schuld daran, dass es so aussieht, als zögen nachts die Sternbilder alle von Ost nach West über den Himmel. Dasselbe macht dann tagsüber natürlich auch die Sonne. Auch sie zieht von Ost nach West über den Himmel. Sie bewegt sich dabei so schnell auf ihrer scheinbaren Bahn (die man Ekliptik nennt), dass sie alle zwei Minuten um ihren Durchmesser am Himmel weitergewandert ist. Könnte man die Sonne stark herunter dimmen (oder gar ausschalten), so würde man direkt hinter ihr den Sternenhimmel sehen und erkennen, in welchem der 12 bekannten „Sternzeichen“/Tierkreiszeichen (= Eklitpik-Sternbilder) die Sonne von der Erde aus gesehen gerade steht. Z.b. im Löwen. Man würde beobachten, wie die Sonne mitsamt dem Löwen von Ost nach West über den Himmel zieht. So weit, so gut … Schaut man jedoch genau hin, so erkennt man, dass sie Sonne jeden Tag zur selben Zeit etwas weiter östlich steht. Diese langsame Wanderung der Sonne in östliche Richtung führt dann dazu, dass sie irgendwann nicht mehr im Löwen, sondern in der Jungfrau steht. Und dann in der Waage, dann im Skorpion, dann im Schützen, usw. Die Sonne zieht also augenscheinlich von West nach Ost über den Himmel, bleibt dabei aber jeden Tag ein Stück zurück, weil sie ganz langsam in Richtung Osten entlang der Ekltpitik wandert. Pro Tag bleibt sie in etwa um zwei Sonnendurchmesser zurück. Und so durchwandert sie dann im Lauf eines Jahres nach und nach alle 12 Sternzeichen im Tierkreis in östlicher Richtung. Astronomisch betrachtet sind es eigentlich nicht 12, sondern sogar 13 Sternbilder. Denn auch der Schlangenträger liegt auf der Ekliptik (nämlich zwischen Skorpion und Schütze).
Aktuell sieht es (astronomisch gesehen) so aus:
► Seit 14. Mai steht die Sonne im Stier
► Am 21. Juni wechselt sie in die Zwillinge
Bei den Astrologen steht die Sonne hingegen schon seit 21. April im Stier und wechselt am 22. Mai in das Sternzeichen Zwilling. Schuld an der Abweichung zwischen Astronomie & Astrologie ist das Wechselspiel zwischen Mond und Erde. Mehr dazu gibt’s bei den Sternführungen von abenteuer-sterne.de zu sehen und zu hören.
So gestalten sich die Mond-Phasen im Juni. Zusätzlich sind in dieser Auflistung die Sternbilder angegeben, in denen sich der Mond (von der Erde ausbetrachtet) zu den jeweiligen Zeitpunkten am Himmel aufhält:
26.05. (18.34 Uhr) ► Halbmond (Wassermann), abnehmend
03.06. (12.03 Uhr) ► Neumond (Stier)
10.06. (10.00 Uhr) ► Halbmond (Jungfrau), zunehmend
17.06. (10.31 Uhr) ► Vollmond (Schütze)
25.06. (11.47 Uhr) ► Halbmond (Walfisch), abnehmend
Unser Tipp: Bei unseren öffentlichen Sternführungen haben wir meistens immer dann, wenn (nahezu) Vollmond ist, als kleine Entschädigung (weil man wegen des hellen Mondlichtes ja deutlich weniger Sterne am Nachthimmel sieht), unser 120 mm Großfernglas (APM 120 SD-Apo Großfernglas) mit dabei. Da man den Mond mit diesem Teleskop ja beidäugig betrachtet (da es sich um ein Großfernglas handelt, sieht jedes Auge durch ein separates Linsenteleskop mit je 120 mm Öffnung), kommt man in den Genuss eines umwerfend tollen Mondbildes. Plastisch, ja schon fast 3D-mäßig.
Unser Erd-Mond umrundet die Erde im Abstand von rund 380.000 Kilometer. Die Sonne strahlt dabei stets eine halbe Mondkugelfläche an. Je nachdem, wo sich die Erde bezüglich des Mondes befindet, sehen wir von dieser beleuchteten Halbkugelfläche entweder gar keinen Teil (= Neumond), einen anwachsenden Teil (= zunehmender Mond) oder schrumpfenden Teil (= abnehmender Mond), oder aber die volle Mondkugelhälfte (= Vollmond).
Bis der Mond bei seiner Reise durch die (Ekliptik-)Sternbilder wieder vor demselben Sternbild steht, dauert es 27,32 Tage (= siderische Umlaufzeit). So lange braucht der Mond einmal um die Erde. Von Vollmond zu Vollmond dauert es hingegen 29,53 Tage (= Lunation oder synodische Umlaufzeit). Denn während sich der Mond in 27,32 Tagen einmal um die Erde dreht, hat sich die Erde auf Ihrer Bahn um die Sonne auch etwas weiterbewegt. Damit der Mond der Sonne (und somit auch uns auf der Erde) wieder die selbe Seite zeigt, muss sich der Mond noch ein bisschen weiter drehen. So kommt es zu den 29,53 Tagen.
Ein flotter Geselle: Von der Erde aus betrachtet rückt der Mond in einer Stunde etwa um seinen eigenen Durchmesser am Firmament in Richtung Osten weiter (seine Bahngeschwindigkeit beträgt demzufolge gut 1 Kilometer pro Sekunde).