Dies ist der aktuelle Sternenhimmel für August 2018 über Bayern. Neben Daten zu Sonne, Mond, Planeten und Sternschnuppen-Schwärmen über Bayern zeigen wir Ihnen hier auch die aktuellen Sternbilder über Bayern, die im August am Sternenhimmel zu sehen sind.
Die Karte zeigt den Sternenhimmel, wie er zu oben angegebenen Zeit zu sehen ist. Entlang der „Ekliptik“ bewegen sich von der Erde aus gesehen alle Planeten (sowie Mond und Sonne). Eingetragen sind nur die mit bloßem Auge sichtbaren; also Venus, Jupiter, Saturn und Mars. Der gleiche Sternenhimmel zeigt sich am Monatsanfang 1 Stunde später als angegeben. Am Monatsende 1 Stunde früher als angegeben.
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Im August thront genau über unseren Köpfen das Sommerdreieck, das sich aus den jeweiligen Hauptsternen der drei Sternbilder Schwan, Leier und Adler bildet. Und mitten hindurch durch zieht sich das milchig und diffus leuchtende Band unserer Milchstraße, das aus Abermilliarden Sternen besteht. Schlangenträger, Herkules und der und auch Bärenhüter im Südwesten sind noch gut zu sehen. Östlich schiebt sich indes immer weiter das geflügelte Pferd in Form des Sternbildes Pegasus über den Horizont. In südöstlicher Richtung sind nun auch die Fische zu sehen. Und unmittelbar links an Pegasus zeigt sich das Sternbild Andromeda und gibt nun endlich auch wieder den Blick auf unsere Nachbargalaxie Andromeda frei. Wer weiß, wo er schauen muss, kann sie bei gutem Himmel sogar mit bloßem Auge erkennen. Der Große Wagen über dem Nordhorizont liegt jetzt waagrecht und sieht somit unverkennbar wie ein Wagen mit Deichsel aus. Am Südwesthorizont verabschiedet sich (leider) der Skorpion immer mehr und auch der herrliche Schütze ist schon etwas angezählt für dieses Jahr. Dafür machen sich über dem Südhorizont der schöne Steinbock und der Wassermann breit. Highlight ist und bleibt im August aber das tolle Milchstraßenband, das sich vom Nordosten bis zum Südwesten quer über die gesamte Himmelshalbkugel erstreckt.
Da wir bei unseren Führungen immer wieder gefragt werden, wann man sein „Sternzeichen“ am Nacht-Himmel sehen kann, haben wir für Sie nachfolgend eine entsprechende Liste zusammengestellt. Am Himmel gibt es insgesamt 88 Sternbilder. 13 davon liegen in einem etwa 20 Grad breiten Streifen um die sogenannte Ekliptik. (Die Ekliptik ist die von der Erde aus gesehen scheinbare Bahn von Sonne, Mond und Planeten über das Himmelszelt). Diesen „Streifen“ um die Ekliptik nennt man Tierkreis (oder auch Zodiak). Neben den 12 Tierkreissternbildern (bei den Astrologen „Sternzeichen“ genannt) ist auch das Sternbild Schlangenträger ein Teil dieses Streifens und somit haben wir es mit insgesamt 13 Sternbildern zu tun, die entlang der Ekliptik liegen.
Die nachfolgende Liste gibt an, zu welchem Zeitpunkt (jeweils um Mitternacht herum) das jeweilige Tierkreissternbild („Sternzeichen“) seinen jeweils höchsten Punkt genau über dem Südhorizont am Nacht-Himmel erreicht.
• Zwillinge: Anfang Januar (07.01.)
• Krebs: Anfang Februar (01.02.)
• Löwe: Anfang März (05.03.)
• Jungfrau: Anfang April (05.04.)
• Waage: Anfang Mai (09.05.)
• Skorpion: Ende Mai (30.05.)
• Schlangenträger: Anfang Juni (05.06.)
• Schütze: Anfang Juli (05.06.)
• Steinbock: Anfang August (08.08.)
• Wassermann: Anfang September (01.09.)
• Fische: Ende September (30.09.)
• Widder: Ende Oktober (26.10.)
• Stier: Anfang Dezember (30.11.)
Wann jeweils (von der Erde aus betrachtet) die Sonne in diesen Tierkreissternbildern steht, lesen Sie weiter unten auf dieser Seite; nämlich unter Punkt V.
Das Highlight im August sind definitiv die Sternschnuppen in der Nacht vom 12. auf den 13. August: die Perseiden. Wenn das Wetter mitspielt, dürfen wir uns auf tolle Himmelsspektakel in den Nächten um diese Zeit herum freuen (Details: siehe unten). Zudem lohnen die warmen Nächte, sich am Band der Milchstraße mit seinen Milliarden von Sternen zu erfreuen, das sich quer über den Himmel vom Nord- bis zum Südhorizont erstreckt.
Gute Aussichten für viele Sternschnuppen in der Nacht vom 12. auf den 13. August! Solche Nachrichten mögen wir. Denn weil der Mond nicht stört (es ist nahezu Neumond) könnten allenfalls Wolken/ oder Schlechtwetter das herrliche Ereigneis die üppige Sternschnuppenpracht stören oder vereiteln. Nämlich die sogenannten Perseiden, der wohl bekannteste und üppigste Sternschnuppenschwarm des Jahres, der immer so um den Zeitraum des 12. August die Herzen von Wünsch-Dir-Was-Liebhabern höher schlagen lässt. Schuld an diesem beeindruckenden Himmels-Leucht-Spektakel in Form von herrlichen Sternschnuppen (die mit Geschwindigkeiten von über 200.000 km/h unterwegs sind) ist der Komet 109P/Swift-Tuttle. Bzw. besser gesagt seine Hinterlassenschaften, die er einst bei seiner Bahn um die Sonne hinter sich ließ und durch die sich die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne zufälligerweise immer genau im August hindurchbewegt. Da der Komet auf seinen letzten Sonnen-Umläufen noch weiter Staub verloren hat, kreuzt die Erde zusätzlich auch noch diese neueren Spuren (die alten sind schon einige hundert Jahre alt). Kurzum: Genug Stoff, für ein Mega-Sternschnuppen-Feuerwerk am Nachthimmel. Am Nachthimmel scheinen sie aus dem Sternbild Perseus (das unterhalb von Kassiopeia liegt) zu entspringen, das zu später Stund‘ hoch über dem Nordost-Horizont am Himmel steht (daher auch der Name „Perseiden“). Bei sehr dunklem, transparenten Himmel sind durchaus bis zu 80 oder 90 Sternschnuppen pro Stunde möglich. Ab 22 Uhr am 12.8. kreuzt die Erdbahn den dichtesten Teil des Stromes. Dies dauert bis etwa 10 Uhr morgens am 13.8. an. Darum lohnt die Nacht vom 12. auf den 13. August, sich unter den Himmel zu legen und die herrlichen Leuchtspuren am Himmel zu genießen und sich dabei jede Menge zu wünschen. Die Aktivität klingt dann aber recht rasch in den darauffolgenden Nächten bis etwa zum 25. August ab.
[Berücksichtigt sind alle mit freiem Auge sichtbaren Planeten unseres Sonnensystems. Abbildungen nicht maßstabsgerecht]
Die Sonne, der Mond und alle Planeten unseres Sonnensystems bewegen sich von der Erde aus betrachtet entlang eines schmalen Streifens am Himmel. Diesen Streifen nennt man Ekliptik. Bis auf einige zeitlich begrenzte Ausnahmen (Stichwort: Rückläufigkeit der äußeren Planeten) bewegt sich dabei alles immer stets von West nach Ost über den Himmel. Obwohl es Nacht für Nacht von der Erde aus betrachtet so aussieht, als würden die äußeren Planeten (Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun) und auch der Mond auf ihrem Weg entlang der Ekliptik mitten durch die Sternbilder wandern, die auf der Ekliptik liegen, so ist der gesamte Sternenhintergrund extrem weit entfernt. Die Sternbilder entlang der Ekliptik nennt man Tierkreiszeichen.
Auf der nachstehenden Grafik sehen Sie immer für den aktuellen Monat, wo welcher Planet am Himmel steht und wann er in welcher Himmelsrichtung (klarer, dunkler Himmel vorausgesetzt) mit bloßem Auge zu sehen ist. Bei den erdnahen Planeten (Mars, Venus und Merkur) symbolisiert ein Pfeil auf der Ekliptik, wie sich die Planetenposition am Himmel im Laufe des aktuellen Monats verändert. Grundsätzlich gilt: Die beiden inneren Planeten (Venus und Merkur) sind wegen ihrer Nähe zur Sonne wenn überhaupt immer nur in der Abend- oder Morgendämmerung jeweils knapp über dem Horizont zu sehen. Die Venus steigt stets deutlich höher, als der Merkur (den man bei kleiner Horizonthöhe und viel Dunst ggf. nur mit dem Fernglas als kleines Lichtpünktchen erhaschen kann). Steht die helle Venus am östlichen Morgenhimmel, ist sie der Morgen-„Stern“. Steht sie am westlichen Abendhimmel, ist sie der Abend-„Stern“.
Jupiter im August:
Der größte Planet unseres Sonnensystems macht sich ganz langsam aus dem Staub. Noch immer befindet er sich von der Erde aus gesehen im Sternbild Waage. Seine Untergänge verfrühen sich im August jedoch zusehends: Geht er Anfang August erst kurz nach Mitternacht übder dem Südwest-Horizont unter, so geschieht die Ende August bereits gegen 22.15 Uhr.
Saturn im August:
Auch der wunderschöne Planet Saturn verfrüht seine Untergangszeiten. Doch trotzdem kann man ihn noch fast die ganze Nacht hindurch am August-Himmel als geblichen Lichtpunktt (im Sternbild Schütze stehend) bestaunen. Anfang August geht Saturn gegen 3 Uhr am südwestlichen Horizont unter; Ende August dagegen bereits gegegn 1 Uhr nachts. Am Abend des 20. und auch des 21. August passiert der Mond in knappem Abstand den Saturn.
Mars im August:
Dem orangerötlich vom Nachthimmel leuchtenden Mars gehört auch noch im August die Himmels-Bühne. Sein Abstand zur Erde nimmt seit 31. Juli wieder langsam zu (und somit nimmt auch seine scheinbare Helligkeit wieder langsam ab). Zudem beendet er seine Oppositionsschleife und steht damit einige Zeit still am Himmel (zieht also in keine Richtung durch die Sternbilder). Nimmt er Anfang August erst um etwa 1 Uhr nachts seine höchste Position über dem Südhorizont ein, so passiert dies gegen Ende des Monats bereits gegen 23 Uhr.
Venus im August:
Auch im Monat August bleibt die helle Venus unser „Abendstern“ über dem Nordwesthorizont. Wegen der derzeit sehr flach verlaufenden Ekliptik steht die Venus allerdings nicht sher hoch in der Abenddämmerung. Am frühen Abend des 14.8. bekommt die venus vom zunehmenden Mond. Dieser steht etwa 10 Vollmonddurchmesser entfernt (oberhalb) der Venus.
Merkur im August:
Der flinke Merkur ist im August am Morgenhimmel (gute Horizontsicht und wenig Dunst in der Luft vorausgesetzt) mit bloßem Auge zu sehen. Allerdings erst gegen Ende August (ab etwa 24.8.) jeweils um kurz vor 6 Uhr morgens.
Uranus im August:
Wartet man bis zur 2. Nachthälfte, dann lässt sich der ferne Gas-Planet Uranus mit bloßem Auge erhaschen (sehr dunkler und transparenter Nachthimmel vorausgesetzt). In der zweiten Augusthälfte ist dies schon kurz vor Mitternacht möglich. Uranus zeigt sich dem Auge als kleines, lichtschwaches Leuchtpünktchen im Sternbild Widder (etwa 9 Vollmonddurchmesser, als etwa eine Handbreit vom Fische-Stern Omikron Piscium entfernt). Aufsuchkarten, die man im Internet findet, sind in jedem Fall hilfreich für eine erfolgreiche Sichtung.
Von der Erde aus betrachtet, zieht die Sonne ihre Bahn von Ost nach West über den Himmel. Könnte man sie stark herunter dimmen, so würde man direkt hinter ihr den Sternenhimmel sehen. Man könnte nun beobachten, wie sie sich auf ihrer scheinbaren Bahn (Ekliptik) über den Himmel nach und nach durch die 13 Sternbilder (bzw. 12 Tierkreiszeichen) bewegt, die entlang der Ekliptik liegen. Sie bewegt sich dabei von West nach Ost.
Aktuell sieht es (astronomisch gesehen) so aus:
► Seit 20. Juli steht die Sonne im Sternbild Krebs
► Am 11. August wechselt sie in den Löwen
Bei den Astrologen steht die Sonne hingegen schon seit 23. Juli im Löwen und wechselt am 24. August in das Sternzeichen Jungfrau. Schuld an der Abweichung zwischen Astronomie & Astrologie ist das Wechselspiel zwischen Mond und Erde. Mehr dazu gibt’s bei den Sternführungen von abenteuer-sterne.de zu sehen und zu hören.
So gestalten sich die Mond-Phasen im August. Zusätzlich sind in dieser Auflistung die Sternbilder angegeben, in denen sich der Mond (von der Erde ausbetrachtet) zu den jeweiligen Zeitpunkten am Himmel aufhält:
27.07. (22.20 Uhr) ► Vollmond (Steinbock)
04.08. (20.18 Uhr) ► Halbmond (Walfisch)
11.08. (11.58 Uhr) ► Neumond (Löwe)
18.08. (09.49 Uhr) ► Halbmond (Waage)
26.08. (13.56 Uhr) ► Vollmond (Wassermann)
Am 27. Juli stand der Mond genau gegenüber der Sonne und bescherte uns somit einen Vollmond (Mondsichel: 100%). In den ersten Augusttagen nimmt die Mondsichel wieder sukzessive ab und der Erdtrabant landet am 04.08. als Halbmond (Mondsicher: 50%) im Sternbild Walfisch. Der Mond nimmt weiter ab und steht am 11.08. genau zwischen Erde und Sonne. Wir haben Neumond, der im Sternbild Löwe steht. Die Mondsichel dann wieder immer mehr zu und erstrahlt als Halbmond aus dem Sternbild Waage. Am 26. August ist es dann wieder soweit: wir haben Vollmond. Dieser steht dann im Sternbild Wassermann.
Unser Tipp: Bei unseren öffentlichen Sternführungen haben wir meistens immer dann, wenn (nahezu) Vollmond ist, als kleine Entschädigung (weil man wegen des hellen Mondlichtes ja deutlich weniger Sterne am Nachthimmel sieht), unser 120 mm Großfernglas (APM 120 SD-Apo Großfernglas) mit dabei. Da man den Mond mit diesem Teleskop ja beidäugig betrachtet (da es sich um ein Großfernglas handelt, sieht jedes Auge durch ein separates Linsenteleskop mit je 120 mm Öffnung), kommt man in den Genuss eines umwerfend tollen Mondbildes. Plastisch, ja schon fast 3D-mäßig.
Unser Erd-Mond umrundet die Erde im Abstand von rund 380.000 Kilometer. Die Sonne strahlt dabei stets eine halbe Mondkugelfläche an. Je nachdem, wo sich die Erde bezüglich des Mondes befindet, sehen wir von dieser beleuchteten Halbkugelfläche entweder gar keinen Teil (= Neumond), einen anwachsenden Teil (= zunehmender Mond) oder schrumpfenden Teil (= abnehmender Mond), oder aber die volle Mondkugelhälfte (= Vollmond).
Bis der Mond bei seiner Reise durch die (Ekliptik-)Sternbilder wieder vor demselben Sternbild steht, dauert es 27,32 Tage (= siderische Umlaufzeit). So lange braucht der Mond einmal um die Erde. Von Vollmond zu Vollmond dauert es hingegen 29,53 Tage (= Lunation oder synodische Umlaufzeit). Denn während sich der Mond in 27,32 Tagen einmal um die Erde dreht, hat sich die Erde auf Ihrer Bahn um die Sonne auch etwas weiterbewegt. Damit der Mond der Sonne (und somit auch uns auf der Erde) wieder die selbe Seite zeigt, muss sich der Mond noch ein bisschen weiter drehen. So kommt es zu den 29,53 Tagen.
Ein flotter Geselle: Von der Erde aus betrachtet rückt der Mond in einer Stunde etwa um seinen eigenen Durchmesser am Firmament in Richtung Osten weiter (seine Bahngeschwindigkeit beträgt demzufolge gut 1 Kilometer pro Sekunde).